Grosse Unterschiede bei der Kinder- und Jugendpolitik zwischen den Kantonen
Die Kantone haben ihre Kinder- und Jugendpolitik in den letzten Jahren massgeblich weiterentwickelt. Jedoch bestehen zwischen ihnen grosse Unterschiede. Gestützt auf einen Bericht, den die Fachhochschule Nordwestschweiz im Auftrag der SODK realisiert hat, will die SODK die Harmonisierung und die Stärkung der Kinder- und Jugendpolitik in den Kantonen vorantreiben.

Studien und Daten zur Kinder- und Jugendpolitik in den Kantonen waren bislang spärlich vorhanden. Nun beleuchtet der umfassende Bericht, den die SODK 2024 publiziert hat, das Themengebiet neu. Der dreiteilige Bericht präsentiert zum einen eine Bestandesaufnahme zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendpolitik in den Kantonen über die letzten zehn Jahre. Zum anderen wurde im Bericht ein Modell für eine wirkungsvolle kantonale Kinder- und Jugendpolitik entworfen, das den Kantonen als Orientierungsrahmen für die künftige Planung ihrer Kinder- und Jugendpolitik dienen soll. Darüber hinaus umfasst der Bericht eine Analyse, was Erfolgsfaktoren für die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendpolitik sind und was eine solche eher hemmt. Der Bericht bietet zudem einen weiteren Mehrwert: Er definiert zentrale Begriffe, die aufgrund der föderalen Struktur und der Mehrsprachigkeit der Schweiz bisher unterschiedlich verstanden wurden. Aus den Ergebnissen des Berichts lassen sich auch zentrale Themen für den interkantonalen Austausch ableiten. Dies wird für die künftigen Arbeiten der Konferenz für Kinder- und Jugendpolitik (KKJP), die intensiv am Prozess beteiligt war, von grossem Nutzen sein. Das Bundesamt für Sozialversicherungen unterstützte das Vorhaben und beteiligte sich an der Finanzierung des Berichts.
Heterogenität der bestehenden Modelle in den Kantonen
Die KKJP ist 2024 zweimal zusammengekommen. Während der jährlichen Plattform Kinder- und Jugendförderung, die im April 2024 stattfand, diskutierten die Teilnehmenden über die Rolle der Kantone bei der Umsetzung der Kinderrechte. In diesem Rahmen wurden auch vier Projekte zur Förderung und Stärkung der Kinderrechte in der Schweiz vorgestellt, die vom Bundesamt für Sozialversicherungen finanziell unterstützt werden. An der Jahresversammlung der KKJP im September 2024 in Murten (FR) befassten sich die kantonalen Verantwortlichen für die Förderung und den Schutz von Kindern und Jugendlichen mit der Zukunft der Kinder- und Jugendpolitik in der Schweiz – und gelangten dabei zur Feststellung, dass die grosse Heterogenität der bestehenden Modelle zu einer Ungleichbehandlung zwischen Kindern und Jugendlichen in der Schweiz führt.
Weitere Themen
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